Wie entstehen eigentlich Inflation und Deflation?
Inflation ist der anhaltende Wertverlust von Geld durch steigende Preise. Der Wert des Geldes sinkt bei Inflation und Sie können sich für den gleichen Betrag weniger kaufen als zuvor = Kaufkraftverlust. Preissteigerungen können verschiedene Ursachen haben, wie etwa die Verknappung bestimmter Güter oder Dienstleistungen. Aufgrund der hohen Nachfrage erhöhen sich die Preise der Produkte. Dieser Preisanstieg wird von den Unternehmen an die Verbraucher weitergegeben. Durch die Erhöhung der Löhne kann es dann zu einer Lohn/Preisspirale kommen, was die Situation weiter verschärft.
Eine Deflation ist das Gegenteil der Inflation. Hier Hier gehen die Preise stetig zurück, Güter und Dienstleistungen werden billiger. Die Gründe können vielfältig sein: die Nachfrage privater Haushalte sinkt oder die Nachfrage aus dem Ausland nach Importwaren. Gefährlich ist eine Deflation, weil sie eine Abwärtsspirale in Gang setzen kann: Werden fallende Preise erwartet, werden Investitionen und Käufe zurückgestellt – die Wirtschaft stockt.
Höchste Steigerung seit 1951
Der Inflationsdruck ist weltweit weiter hoch. Nach ersten Schätzungen sind die Verbraucherpreise im September dem Vorjahresmonat um 10 Prozent gestiegen. Tatsächlich ist dies die höchste Teuerungsrate in Deutschland seit Herbst 1951.
Verantwortlich für die hohe Inflation im September waren die hohen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln. Laut Statistik lagen die Preise für Energie um 43,9 Prozent im Vorjahresvergleich zu, die für Nahrungsmittel um 18,7 Prozent.
Im Juni und Juli hatten Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket die Teuerung noch etwas gedämpft. Im August war die jährliche Rate nach zwei Monaten mit leichter Entspannung bereits auf 7,9 Prozent gestiegen.
12 Prozent zur Jahreswende erwartet
Die Erzeugerpreise schlagen in der Regel mit einigen Monaten Verzögerung auf die Verbraucherpreise durch – wenn auch zumeist in abgeschwächter Form.
Das HRI (Handelsblatt Research Institut) erwartet daher in seiner neuen Konjunkturprognose, dass der Höhepunkt der Inflation in Deutschland mit rund zwölf Prozent zur Jahreswende erreicht wird.
Anschließend dürfte die Teuerung allmählich zurückgehen. Allerdings liegt das Inflationsziel von 2 Prozent noch weit in der Zukunft. Es dürfte noch eine lange Zeit vergehen, bis man überhaupt in die Nähe des Ziels angelangt.
EZB muss handeln
Die Europäische Zentralbank wird daher ihre Zinsen weiter anheben müssen und damit zwangsläufig die von Kriegsfolgen und Energieknappheit stark geschwächte Euro-Konjunktur abwürgen.
Sollte es in einem Mitgliedsland des Währungsraums dann ganz schlecht laufen, hat die EZB es mit ihrem neugeschaffenen Instrument immerhin in der Hand, dieses mit gezielten Staatsanleihekäufen zu stabilisieren.
Sie interessieren sich für das Thema inflationgeschützer Vermögensaufbau mit Immobilien als Kapitalanlage? Buchen Sie gerne einen kostenlosen Beratungstermin. Hier klicken.